Coltello Genovese – Spundbajonett

Dieses Coltello Genovese ist ein Bajonett, genauer gesagt ein Spundbajonett. Diese sind eine frühe Form des Bajonetts, die anstatt entlang des Laufes montieren zu werden in den Lauf gesteckt wurde. Spundbajonette waren im 17. und frühen 18. Jahrhundert üblich, bis man raffiniertere Varianten entwickelte.
Die aus dem militärischen Umfeld bekannte Waffen wurde zuvor bei der Jagt verwendet. Sie erstetzte die Saufeder, die dazu verwendet wurde dem WIld den Gnadenstoß zu versetzten. So genügte es Gewehr und Messer dabei zu haben. Dem Äußeren nach würde ich das vorliegende Spundbajonett auch eher in den zivilen Rahmen einordnen.

Die Klinge des Messers ist, bei einer Gesamtlänge von 32,5cm, 20cm lang. Sie besitzt eine verdickte spitze zur Stoßoptimierung mit 5,5cm Länge. Die Schneide darunter ist noch schärfer als ich sie vermutet hätte.
Das Messer wiegt genau 100g. Sein Balancierpunkt liegt, gemessen vom Klingenansatz, bei 2,5cm. Der Griff selber scheint aus Horn zu sein. An seinem Ende befindet sich eine Tülle.

Der Griff ist wie für ein Spundbajonett üblich aber nicht optimal um ihn ordentlich zu greifen. Währe er das, gäbe es auch Messer mit solchen Griffen.
Nichts desto trotz lässt er sich auf die ein oder andere Art gut fassen:

Der „Standartgriff“ mit nach oben gewendeter Schneide fühlt sich nicht sehr angenehmn an. Die Verdickung ist deutlich im weg. Legt man aber den Baumen auf den Klingenrücken und legt den Zeigefinger über die Verdickung, wirkt es in etwa so als lege man den Finger über das Kreuz eines italienischen Florettes.
Im Dolchgriff mit der Klinge nach unten dient die Verdickung sehr schön als Stopper. Diese Griffvariante bot sich für den militärischen Kontext sicherlich sehr an.

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