Über die Person Carlo Tambornini weiß ich leider nicht sehr viel. Ich konnte in einer flüchtigen Recherche nichts finden was er nicht in seiner Abhandlung selbst über sich schrieb und das ist nicht sehr viel. Carlo Tambornini war Leutnant in der Armee und Fechtmeister in der Marineakademie zu Genua. Er veröffentlichte 1863 eine kurze Abhandlung zum Säbelfechten „Breve trattato di scherma alla sciabola“.
Im vergangenen Jahr suchte ich in Bibliographien nach Fechtbüchern zum Säbel in Norditalien um 1850. Meine Arbeit mit Paolo de Scalzi‘s Stoßfechtschule, die auch Vorgehensweisen zum Säbel beinhaltet, machte mich neugierig wie jene Säbel gefochten wurden. Als ich dann ein Buch mit dem Verlagsort Genua fand, war klar, dass ich dieses haben musste. Leider war es im Internet nicht aufzufinden und auch in Einschlägigen HEMA-Foren konnte mir keiner weiterhelfen. Ich fand es dann tatsächlich in einer Bibliothek in Italien, die so freundlich war mir ein Digitalisat anzufertigen.
Das Buch war natürlich auf italienisch, aber glücklicherweise in einem knappen, militärischen Stil, der das Verständnis und die Übersetzung erleichtern würde. Ich begann mit einer Transkription und fertigte parallel eine Art Arbeitsübersetzung an.
Zum trainieren reicht es, aber vorzeigbar ist diese Übersetzung auf keinen Fall. Jetzt bin ich also dabei etwas Vorzeigbares zu schreiben, auch wenn es bei weitem keine schöne Übersetzung ist, die man normalerweise veröffentlichen würde. Aber sie reicht aus die Quelle zu verstehen und ist vor allem dazu gedacht meinen Jungs bei Mispeldorn etwas Schriftlichens an die Hand zu geben und allen Interessierten auch schonmal etwas Inhalt zu gönnen.
Eine Reinform wird es sicherlich auch irgendwann geben, aber das wird noch dauer. Bis dahin ein kleiner Vorgeschmack der groben Übersetzung, die ihr hier einsehen könnt.