Ich freute mich sehr zum ersten Noble Science Event in Deutschland als Referent eingeladen zu sein. Im Dezember vergangenen Jahres war es dann soweit. Zudem hatte ich die Ehre den ersten Workshop halten zu dürfen und damit die Veranstaltungsreihe in Deutschland zu starten.
Die Gruppe war überschaubar. Sie zählte etwa zwanzig Mann – ja richtig, leider war der Frauenanteil gleich Null. Die Gruppengröße war jedenfalls ideal um ordentlich was zu vermitteln und genügend Zeit für jeden aufzubringen. Die Teilnehmer kamen hauptsächlich aus den HEMA. So gesehen hatte ich meinen Workshop gut vorbereite: ein bisschen über die Herkunft des Savate und das Verhältnis des genuesischen Stils zum französischen Savate, ein paar Grundlagen – treten steht ja nicht wirklich ganz oben auf den Fertigkeiten eines historischen Fechters – und eine Technikkette mit verschiedenen Ausgängen im Stil von Paulus Hector Mair in der kampfentscheidende Aspekte wie Tempo und Mensur vermittelt und die Wichtigkeit der Beinarbeit in diesem Zusammenhang aufgezeigt wurde.
– Heiko hat von seinem Workshop ein Video auf seinem Kanal. Ich verlinke euch mal hier die Übungskämpfe zum Ende der Klasse. Energiegeladen war ich zwar nichtmehr, aber im richtigen Moment den Sack zu machen, das ging noch 😉 –
Seit langem habe ich auf einem Seminar wieder alle Workshops auch selbst mitgemacht, Nicht zuletzt deswegen war es für mich ein wirklich tolles Wochenende. Ganz besonders Spaß hatte ich bei Christophs Workshop zum Pugilism, der leider einfach viel zu schnell vorbei war. Von diesem Thema hatte ich bis dato nur grundlegende Kenntnis. Mittlerweile gibt es einfach so viel mehr an Quellen als noch vor ein paar Jahren. Der Workshop hat bei mir ein paar Fragezeichen entfernt und einiges an Hintergrundwissen hinzugefügt, vom Spaß am Training ganz zu schweigen. Dieser Workshop war einfach viel zu schnell vorbei. Alex Bartitsu-Klasse war auch ein Spaß, nicht zuletzt wegen des Savate und Pugilism.
Ich hatte mit Peter Frank auch einen tollen motivierten Partner, der mir das gesamte Wochenende erhalten blieb. Auch nochmal herzlichen Dank für die wundervolle Lektüre für die Rückfahrt. In „The Art of Defense“ habe ich bislang noch nie einen Blick riskiert umso mehr war ich überrascht, dass es im hinteren Teil des Buches ein Kapitel zum Umgang mit dem Stock gibt. Ein gemeinsamer quellenkonformer Blick in dieses Kapitel würde mich übrigens sehr freuen. Aber ich schweife ab.
Das Event schaffe für mich den Spagat zwischen viel Neuem für die Trainer und sehr viel Neuem für die Teilnehmer ohne dabei für jemanden wirklich überfordernd zu sein, mal ganz abgesehen von der körperlichen Anstrengung.
Das Ronneburgcenter als Veranstaltungsort ist zwar nicht so leicht zu erreichen – schon garnicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln – aber für The Noble Science war es einfach super. Die Teilnemer und Referenten kamen in einer Hütte unter, kein Stress mit Übernachtungsmöglichkeiten suchen, morgens zur Halle, abends zurück. Es gab Frühstück, Mittag- und Abendessen und Samstag tat die Sauna dem geschundenen Körper mehr als gut und abends sorgten die netten Gespräche für einen gebührlichen Tagesabschluss.
Ich kann die Veranstaltung nur empfehlen. Ich bin schon gespannt welche Referenten Predrac nächstes Jahr aus dem Ärmel schüttelt.
Ein paar Fotos (Danke Alexander) für einen kleinen Eindruck, der dem Noble Science Germany nicht gerecht werden kann.