Nachruf: Coltello Romagnolo Seminar

Es ist zwar kein Coltello Genovese, aber wenn ich Rupert schon mal bei mir in Aachen habe und zu einem kleinen Seminar überreden konnte, darf ich auch mal ein paar Zeilen dazu schreiben. Als Thema hatte ich mir das Coltello Romagnolo ausgesucht. Ein kleines System, aus dem vergangenen Jahrhundert, welches sich in der Nachfolge der alte Tradition im Umgang mit dem Rapier anschließt. Es gibt aufgrund der Klingenlänge natürlich keine Bindungsaktionen. Stattdessen ist die linke Hand, welche im Rapier oft mit einem Dolch bestückt war, auch im Coltello Romagnolo für die Verteidigung zuständig. Wenn auch in vielen anderen Messersystemen die Linke zur Verteidigung genutzt wird, so spiegelt die interessante Schrittarbeit das Vorbild aus der Renaissance noch stärker wieder. Aus zwei Auslagen mit denen man sich flankierend zum Gegner stellt (einen kleinen Eindruck bietet der folgende Videoschnipsel), sind diverse Schrittvarianten möglich, die größtenteils auch das Ziel eines günstigeren Winkels für einen Angriff haben. Auf dem ein oder anderen Foto sieht man noch das Fußarbeitsdiagramm auf dem Boden der Halle.

Vor rund einem Jahr hatte ich bei mir bekannten Trainern schon mal angefragt ob Interesse daran bestünde Rupert für ein Seminar zu einem italienischen Messersystem nach Aachen zu holen. Die Resonanz war doch recht gut, sodass es nicht verwunderlich war, dass die Halle auch ordentlich voll war. Es waren aachener Arnisadores, Eskrimadores, Historische Fechter und Jujutsuka dabei. Aus Köln beehrten uns die Freifechter und Bartitsuka. Aus der Eifel bemühten sich sogar ein paar historische Fechter, die sich normalerweise mit dem Langen Schwert beschäftigten, zu uns. Die zwei Einzelkämpfer, die aus Bonn und Bochum zu uns kamen, will ich hier aber auch nicht verschweigen.

Meine Erwartungen wurden rundum erfüllt. Trotz des Trubels im Vorfeld hat es sich doch alles gelohnt und ich bin froh, dass wir alles realisieren konnten. Von links und rechts sagte man mir auch, dass ich Rupert gern wieder mal nach Aachen holen könne. Das hört man doch gern. Danke für das gelungene Seminar an Referent und an alle Teilnehmer! Es war bestimmt nicht das letzte Mal.

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