Mein Urlaub dieses Jahr führte mich in die Toskana. Als ich vergangenen Juni in Genua war und Maestro Parodi dies mitbekam, sagte er, wenn man in der Toskana sei, müsse man unbedingt nach Lucca. Dort gäbe es das beste Steak Italiens.
Nun wenn ich an Steak denke, dann denke ich aus irgendeinem Grund erstmal an Argentinien. Dass die Toskana aber bekannt ist für ihre T-Bonesteaks, wusste ich bis dato nicht. Man findet sie unter dem Namen Bistecca Fiorentina. Bevor ich im Laufe meines Urlaubes nach Lucca kommen würde, war ich fast eine Woche in Florenz und Umgebung unterwegs. Da „Florenz“ schon im Namen des Steaks vorkommt, fand ich es auf jeder ordentlichen Speisekarte wieder. Glücklicherweise ist das Essen in der Toskana auch ohne Bistecca mehr als gut und so fiel es mir nicht so schwer zu warten, bis ich endlich in Lucca ankommen würde.
Als ich dann in Lucca eintraf galt ein großer Teil meiner Aufmerksamkeit tatsächlich dem Finden der Trattoria mit dem besten Steak Italiens. Lucca selbst ist eine sehr schöne Stadt. Vor allem ist sie nicht so sehr von Touristen überlaufen wie Siena oder Florenz, bietet aber natürlich auch nicht dieselbe Pracht an Renaissancekunst- und bauwerken.
Am Wochenende war dort ein Antikflohmarkt. Ich sagen euch, wäre ich mit dem Wagen vor Ort gewesen, ich hätte dort einiges an Geld lassen können und hätte ich nicht nur Handgepäck gehabt, ich wäre um zwei sehr schöne Messer reicher. Aber so ganz ohne leere Hände kam ich dann doch nicht davon. Ein paar Keulen fanden noch den Weg in meinen Koffer. Und sie waren schon ein Schnäppchen bevor wir gefeilscht hatten.
Aber zurück zum Steak. Leider wusste ich weder den Namen noch die genaue Adresse der Trattoria. Alles was ich wusste war, dass sie rechts vom alten Stadttor sein musste. Nun ist die Stadtmauer von Lucca noch vollkommen intakt. Sie ist übrigens einige Meter breit und mit Bäumen bepflanzt und wird von Einheimischen wie Touristen gern für einen Spaziergang mit herrlichem Blick über die Stadt oder auch zum morgendlichen Joggen oder Radfahren genutzt.
Die Mauer weißt über ein halbes Dutzend ordentliche Tore auf. Nicht bei allen gab es ein Restaurant, aber eben nicht nur bei einem. Ich entschied mich den passenden Laden am größten Tor, durch das auch Autos fahren, gefunden zu haben. Es war wirklich sehr gemütlich und leider sahen die anderen Speisen sehr verlockend aus. Aber ich war wegen des Steaks hier und wollte mir das auch nicht entgehen lassen. Nach dem Motto „Wenn schon, denn schon“ gab es ein großes Steak von 1,1kg. Das Foto wird dem Monster nicht gerecht, aber da ich keine Erfahrung darin habe mein Essen zu fotografieren gibt es kein besseres Bild. Es war außerdem mein erstes T-Bone- bzw. Porterhousesteak und ich muss sagen, dass das schon etwas ganz anderes ist im Vergleich zu so einem „normalen“ Steak. Ich habe im Urlaub nur ein Steak essen können, weshalb ich nicht mit Bestimmtheit sagen kann, dass es wirklich das beste Steak Italiens ist, aber es war wirklich großartig und hat sich auf alle Fälle gelohnt. Auch der Inhaber und das Personal waren sehr freundlich und für einen kleinen Plausch zu haben. Hätte der Laden nicht am nächsten Tag geschlossen gehabt, ich wäre sicher nochmal auf einen Teller leckere Pasta vorbei gekommen. Klare Empfehlung: Wer in Lucca ist, sollte dort unbedingt ein Bistecca Fiorentina essen!