Am ersten Juli fand die Deutsche Meisterschaft im Savate boxe française statt. Wie ihr wisst trainiere ich donnerstags das französische Savate, einfach um meine Sparringspartneranzahl hoch zu halten und etwas mehr Tritttraining zu bekommen. Und wenn mein Trainer dort sagt, dass ich einfach mal mitfahren soll, dann mache ich das auch. Eigentlich seltsam, denn im Inneren bin ich Wettkämpfen eher nicht so zugetan. Im Verlauf der DM würde ich auch wieder wissen warum das so ist. Aber ich denke das bekommt einen eigenen Beitrag. Der Zeitliche Aufwand war nicht ganz ohne, also wollte ich auch etwas erreichen. Konditionell bin ich nicht der Stärkste und das würde sich bemerkbar machen – und das hat es! Vielleicht das nächste Mal doch mehr Ausdauertraining im Vorfeld 😉 – ich wollte also zumindest alle meine Kämpfe durchstehen und das habe ich. Ein Kampf besteht aus 3 mal 2 Minuten und das kann verdammt lange sein. Außerdem wollte ich in jedem Kampf irgendwas schickes hinbekommen und einfach ordentlich kämpfen – soweit es meine Kondition zuließe – und auch das habe ich geschafft. Für mich war das ein durchaus gelungener Ausflug. Ich war zwar der einzige der Aachener, der ohne Medalie nach Hause kam, aber ich war zufrieden mit mir. Um sich über Punkte oder Ringrichter aufzuregen sind mir meine Nerven und meine Zeit zu schade, besonders, da dies ja nichtmal „mein“ Sport ist.
Man unterscheidet im Savate grob zwischen assaut und combat, Semi- oder Vollkontakt. Ich hätte nicht gedacht, wie hart Semikontakt in der offenen Gewichtsklasse sein darf oder kann. Ich habe das ein oder andere Ding, darunter ein Schienbein (eigentlich verboten) in den Bauch und eine Schuhspitze gegen den Kiefer, abbekommen, aber es ist halt Kampfsport, da beschwere ich mich nicht und mache weiter. Auch wenn das Andere anders sehen und keine Möglichkeit für eine Schwalbe auslassen. Ich muss leider sagen, dass mein Trainer (Danke!!!) sehr wenig wettkampfspezifisches Training macht, kurze Doppeltritte, die dann eben auch zwei Punkte bringen und anderen Blödsinn, den man getrost als Regelartefakte bezeichnen kann, fehlen in seinem Training. Das ist zum einen der Grund warum ich mich bei ihm gut aufgehoben fühle und ich für mich noch viel rausziehen kann, zum anderen auch, warum sich der ein oder andere im Wettkampf nicht ganz so gut zurecht finden könnte – ich zum Beispiel 😉 Ein Preis den ich gern bezahle!
Die Commiunity ist wirklich sehr überschaubar bei den wenigen Vereinen in Deutschland auch kein Wunder. Es war schon fast familiär und ich habe viele nette und interessante Menschen getroffen und schöne und interessante Gespräche geführt. Im Besonderen möchte ich hier Peter aus Basel erwähnen, mit dem ich auch fechthistorisch ein tolles Gespräch zum la canne führen durfte, danke dafür! Außerdem ein Gruß nach Berlin an Mike. Es war mir ein Vergnügen gegen dich angetreten zu sein, ich hoffe wir sehen uns im nächsten Jahr, bleib am Ball! Und wo wir grade dabei sind, Danke Team Aachen für eure Unterstützung und die tolle Zeit, Ihr seid spitze!
Ein paar Bilder und zwei kleine Videos habe ich auch noch:
Mein kleines Highlite. Bei den Kampfrichtern dürfte das nicht so gut angekommen sein, vom Publikum und der Ecke gab es dafür aber ein paar Stylepunkte:
Man macht was man trainiert! Ich kann mich nicht erinnern, dass ich das gemacht habe. Im Savate zwar verboten, trotzdem schön, dass es im Wettkampf funktioniert hat 🙂