Der Bastone da Passeggio

Der Flanierstock war im 18. und 19. Jahrhundert ein üblicher Anblick. In Zeiten, in denen es Restriktionen  für das Führen von Waffen gab, erblühte die Anwendung von leicht zu verbergenden oder alltäglichen Angriffs- und Verteidigungswaffen. Der Umgang mit dem Spazierstock ist dem Hiebfechten mi Säbel und Schwert dieser Zeit zu großen Teilen entnommen und für die Anwendung eines schweren Holzstockes optimiert. Im Gegensatz zu modernen Spazierstöcken, die häufig aus leichter Kastanie sind, waren sie damals üblicherweise aus Kornellkirche oder anderen schweren und harten Hölzern. Der Kopf des Stockes diente wie bei einem Knauf eines Schwertes zur Verbesserung der Balance und verhinderte bei den üblichen kraftvoll geschwungenen Hieben das Entgleiten des Stockes aus der Hand des Fechters.
Das Repertuar ist deutlich umfangreicher als bei den Methoden zum Umgang mit den übrigen verwendeten Waffen. Verschleierungsaktionen, direkte  oder gleichzeitige Konter, Vorgehensweise gegen Angriffe in den typisch engen Gassen Genuas oder Vorgehen gehen eine Überzahl an Gegnern bis hin zur Verteidigung gegen Hunde. Man kann sagen, dass der Flanierstock das Herzstück der genuesischen Kampfkünste bildet.
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