Bastone Genovese, was ist das überhaupt?

Bastone genovese bedeutet erst einmal nur genuesischer Stock. In unserem kämpferischen Umfeld bezeichnet es den Umgang mit dem Stock, genauer gesagt mit dem Spazierstock. Diese Kampfart bildet den Mittelpunkt der Kampfkünste, die aus Genua stammen und bezeichnet heute im Allgemeinen auch die traditionelle Kampfkunst Genuas mit, aber auch ohne Waffen.

Die genuesischen Kampfkünste sind kleine, kompakte Systeme, wenn nicht gar „nur“ Methoden. Sie zeichnen sich nicht durch eine besondere Finesse oder große Theorie aus sondern bestechen durch ihre einfachen Antworten und Vorgehensweisen, denen immer eine gewisse Härte und kraftvolle Anwendung zu Grunde liegt. Sowohl Stock, Messer als auch waffenlose Kampfkünste sind die Verteidigungs- und Angriffsmethoden des einfachen Volkes. Dieses hatte nicht das Privileg stundenlang zu trainieren sondern musste seinen Tagesgeschäften nachgehen. Daher ist es nicht verwunderlich auf einfach gestrickte Methoden zu stoßen. Sie beinhalten den Umgang mit dem Stock in verschiedenen Längen (bastone genovese), dem Messer (coltello genovese) und die waffenlosen Methoden des Ringens (Gambetto) und Tretens (Savate genovese).

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Wie alles begann

Zum Bastone Genovese kam ich durch Zufall. Wenn man es mit der Kampfkunst oder dem Kampfsport ernst meint, kommt man über die Jahre rum und lernt interessante Leute kennen und schätzen. In den Hema waren das unter anderem Tobias Zimmermann und Rupert Sedlmayr, die ich 2012 auf dem Y-day kennenlernte. Über Rupert kam ich, kann man sagen zum ersten Mal richtig in Kontakt mit den traditionellen italienischen Methoden für den Kampf mit Stock und Messer. Der Ansatz und die Inhalte fühlten sich direkt heimisch an. Mein Interesse galt vor allem dem Umgang mit dem zweihändig geführten Stock Im Herbst 2015 fragten mich Rupert und Tobias ob ich nicht mit nach Genua kommen wolle, sie seien dort für Privatstunden zum bastone a due mani bei Maestro Parodi. Tatsächlich habe ich nicht lange gezögert und zugesagt.

Ich war von dem Mann, den ich dort traf so beeindruckt, dass ich beschloss den Weg der genuesischen Kampfkünste weiter zu folgen.

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