Paolo de Scalzi

Paolo de Scalzi hat uns ein wirklich schönes Buch zum Stoßfechten beschert. Es ist wirklich eine Schande, dass die angekündigten Bände zum Säbel und zu gemischten Waffengattungen, einschließlich Bajonettgewehr und Speer anscheinend nicht erschienen sind. „Scuola della spada“ forciert die Rückkehr zur Italienischen Schule, auch wenn man noch Rückstände der fränzösischen bzw. der scuola mista wiederfindet.
Er erwähnt mehrfach Rosaroll und Grisetti und deren Buch „Sciencia della Scherma“, deren Einfluss und damit auch die der neapolitanischen Schule, in der sich die italienische Schule während der französischen Besatzung erhalten hat,- man deutlich bemerkt.
De Scalzi ordnet sich in die pragmatische genuesische Art ein indem er nicht müde wird zu wiederholen, dass man nicht nur im Saal fechten können muss, dass man sein Können gegen viele Gegner testen soll, auch mit durchmischten Waffengattungen usw. Er unterrichten noch die Anwendung mit der linken Hand und erwähnt leider nur den Dolch in der Linken ohne ihn genauer auszuführen.
Ebenfalls von de Scalzi habe ich ein Turnbuch für die Jugend, welches auf 600 Seiten im Grunde „Zimmergymnastik“ wiederspiegelt. Kampfkunstbezug gibt es nur an einer Stelle bei einer Übung für die Arme, die laut ihm eine gute Vorübung für das Boxen darstellt.
Einen wirklichen Mehrwert für die traditionellen Kampfkünste Genuas gibt es jetzt nicht unbedingt. Aber die italienische Fechtart, ihr Charakter und die Fechttheorie an sich lassen sich anhand der Inhalte und Lektionen des Buchen sehr gut vermitteln. In kürzester Zeit haben sich meine Mitfechter in die Quelle verliebt und ließen sich für den Degen begeistern.